Atmosfair ist eine gemeinnützige Organisation, die den Belastungen des Weltklimas durch den immer weiter wachsenden Flugverkehr entgegentreten möchte. Sie unterstützt hierzu Projekte, die dazu dienen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, wie z.B. Solarküchen in Indien, Bewässerungsprojekte in China, aber auch Energiesparprojekte in Deutschland.
Die Mittel hierzu kommen aus Spenden. Dabei ist die Kernidee, die Belastung, die durch Flugreisen entsteht, transparent zu machen. Der Reisende erhält die Möglichkeit, die Spendenhöhe so zu wählen, daß die Belastungen durch den konkreten Flug bzw. die konkreten Flüge des Spenders etwa ausgeglichen werden.
Daten über Flugzeuge, Flugstrecken, Passagierzahlen usw. werden benutzt, um in einem Emissionsrechner möglichst realistisch den verursachten CO2-Ausstoß eines Fluges je Passagier zu ermitteln. Eine Tonne CO2 wird mit 20 EUR bewertet. Dies ist wiederum ein Wert, der sich aus den Projekten ergibt.
Ein Flug von Frankfurt von München beispielsweise schlägt mit unter 10 EUR zu Buche. Ein geringer Wert, wenn man betrachtet, daß die Jahresemissionen, die ein durchschnittlicher Bewohner Indiens verursacht, nur etwa 6 mal höher ist.
Dementsprechend wurden Organisationen wie Atmosfair und ähnliche zunächst sehr kontrovers diskutiert und als Ablaßhändler für Umweltsünder bezeichnet. Inzwischen hat sich wohl (so der Eindruck des Autors dieses Weblogs) die Erkenntnis durchgesetzt, daß Fliegen mit Atmosfair-Ausgleich eben besser als ohne ist, auch wenn eine Reduzierung des Flugverkehrs immer die weitaus bessere Variante ist (vereinfacht und etwas provozierend gesagt: wer von Frankfurt nach München das Flugzeug nimmt und durch die Zahlung der 10 EUR ein gutes Gewissen dabei hat, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Der soll aber wenigstens die 10 EUR zahlen…).
Fahrten bzw. Reisen mit dem PKW werden bei Atmosfair bisher noch nicht betrachtet. Lediglich ein paar Richtwerte werden angegeben. Z.B. die Entsprechung von 1 Liter Benzin zu etwa 2,5 kg CO2 und die schon weiter oben genannte Bewertung von einer Tonne CO2 mit 20 EUR. Der CO2-Ausstoß ist ja aktuell ein Riesenthema, somit gehören auch die konkreten Werte mitterweile zu den bekannteren technischen Daten so wie Verbrauch, Beschleunigung und Leistung (vielleicht sollte man analog zu den „Pferdestärken“ für den CO2-Ausstoß nun „Kuh…“ – ich spar mir das Wort – verwenden).
Je nach Verbrauch und Berechnungsart kommt man so auf 0,3-0,5 Cent je Kilometer. Wie beim Fliegen sollte eine Spende nicht zur Gewissensberuhigung dienen. Viel eher kann man die Berechnung auf Basis von einigen vielleicht unnötigen Fahrten zum Anreiz nehmen, doch tatsächlich mal für entsprechende Projekte zu spenden.
