Bei der folgenden Meldung muß man zweimal nachlesen: Geotagging von Videos? Das soll die neue Kamera m.icatcher der Firma myguidegps können. Die Kamera wurde auf der IFA in Verlin vorgestellt und soll im Oktober 2008 auf den Markt kommen. Nun ist es aber so, daß Videofilme überhaupt nicht über Metadaten verfügen, die eine GPS-Position speichern können. Selbst wenn, was soll denn die inhaltliche Bedeutung sein? Ein Videofilm bezieht sich ja in der Regel nicht auf einen fixen Ort (und wenn, dann könnte man mit einem einzigen Knopfdruck diesen einen Ort "taggen"). Viele "wenn"s, die eigentlich besagen, daß Geotagging eines Videos weder möglich noch sinnvoll ist.
Was die Kamera eigentlich macht, sind zwei Dinge:
Zum einen können Kameras ja auch Fotos schießen. Zumeist mehr schlecht als recht. Diese werden dann sofort mit GPS-Koordinaten versehen. Alternativ, nämlich im Videobetrieb, zeichnet die i.catcher einen Track per GPS auf. Diese kann dann per USB auf einen PC überspielt werden.
Die Kamera soll für 250 EUR in den Handel kommen, und es wird ganz von der Qualität der Fotos und Videos ankommen, ob dieser Preis gerechtfertigt ist oder nicht. Die Geotagging-Funktion ist hier eher eine Spielerei, denn für gute Fotos nutzt man eh einen Fotoapparat und für’s "loggen" einer Strecke per GPS benutzt man einen speziellen GPS-Logger. Ein solcher hält eben eine Wanderung durch, nicht nur einen kleinen Spaziergang wie die i.catcher mit ihren 90 Minuten Akkulaufzeit.
Mensch, kann sich eigentlich noch jemand daran erinnern, wie Uhren (ja, Sie lesen richtig) Einzug in Fotoapparate gehalten haben? War das auch so ein Streß mit den Akkulaufzeiten? Waren Fotoapparate mit Uhr dann auch unverschämt viel teurer als welche ohne? Und hat das auch so lange gedauert, bis endlich jeder Knipser eine eingebaute Uhr hatte?