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Neues von Klara-Net: das Wassererlebnisband Gersprenz und das Ladadium

Montag, 22. Februar 2010 | Autor:

Aus der Biomassepotenzialstudie LaDaDi wird das Umwelt- und Klimabildungszentrum Ladadium in Babenhausen. Oder nicht? Manchmal nicht leicht zu verstehen, was die EU unter dem Namen „Leader“ (Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale) fördert.
Bei dem Programm geht es um darum, ländliche Wirtschaft zu unterstützen. Und momentan profitieren mehrere Projekte in Südhessen von den Fördermitteln. Neben dem „Mühlensteg“ an der Pulvermühle in Mühltal und de, (Um)-Stadt-und-Wein-Lehrpfad ist es das besagte Ladadium, dessen Namen in Anlehnung an das Darmstadtium entstanden sein dürfte.
Eingebettet werden soll es in ein sogenanntes Wassererlebnisband, das das Flüßchen Gesprenz bildet. Die Gersprenz soll also verbindendes Element für diverse Teilprojekte zum Thema Umwelt / Klimawandel sein, die letztlich der Tourismusförderung dienen sollen.
Näheres demnächst hier im Blog!

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Geotag der Artenvielfalt in Mühltal

Donnerstag, 3. April 2008 | Autor:

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist ein Begriff, der 1987 mit einem Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung in die internationale Diskussion eingeführt wurde. Dabei geht es darum, bei der Bedürfnisbefriedigung in der Gegenwart darauf zu achten, daß auch künftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Eigentlich eine Art „kategorischer Imperativ“: der Philosoph Emmanuel Kant sagte: „Handle so, daß die Maxime, die Deinem Handeln zugrunde liegt, gleichzeitig Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung sein könnte.“ Auf die Nachhaltigkeit übertragen, könnte man sagen „Handle und verbrauche so, daß Dein Konsum nicht ausschließt, daß Deine Nachfahren genauso handeln und konsumieren können“. Nachhaltigkeit kann man z.B. durch einfachen Verzicht erreichen, man kann aber auch Maßnahmen ergreifen, um die Handlungen, die dem Prinzip nicht folgen, auszugleichen. So z.B. das Projekt Atmosfair, bei dem es darum geht, durch Flugreisen verursachte CO2 Emissionen in anderen Projekten auszugleichen, die CO2 einsparen. Dieses Prinzip ist auch auf das Autofahren übertragbar: siehe ein Weblogeintrag Atmosfair Autofahren.

Lokale Agenda 21

1992 fand in Rio de Janeiro eine Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung statt. Dort wurde der Ansatz der Nachhaltigkeit ins Operative überführt, indem Kommunen aufgefordert wurden, auf lokaler Ebene Handlungsstrategien zu entwickeln, die dieses Leitbild in die tägliche Arbeit integrieren. So haben sich auf vielen Ebenen (Kreis, Städte, Gemeinden) Projektgruppen gegründet, die auf verschiedenen Feldern tätig sind wie Verkehr, Naturschutz, Geographische Informationssystems und viele mehr.

Geotag der Artenvielfalt am 14.06.2008

Nach dieser Einleitung nun zu einem Projekt, das im Juni 2008 der Öffentlichkeit durch viele Aktionen näher gebracht werden soll: der GEO-Tag der Artenvielfalt in Mühltal. Ziel ist es, an diesem Tag, präziser: in 24 Stunden, eine Bestandsaufnahme von drei ausgewählten Gebieten zumachen, um zu bestimmen, welche Arten dort zu finden sind. Bei den Gebieten handelt es sich um den Lohberg bei Nieder-Ramstadt, dem Forstbühl bei Nieder-Beerbach und einen Modauzufluß bei Waschenbach oder Mittelbach.

Begleitende Veranstaltungen / Woche der Artenvielfalt

Vom 7. Juni an sollen zahlreiche Veranstaltungen zur Begleitung des Geotags durchgeführt werden. Dabei geht es um Führungen, Vorträge und allerlei Lehrreiches für Groß und Klein. Es werden weiterhin Wandertouren angeboten, die zu Zielen führen, an denen Artenvielfalt erhalten wurde oder durch besonderes Engagement zurückgewonnen wurde. Die Touren werden hier kurz aufgeführt – nähere Informationen hierzu folgen.

  • Altrhein am Kühkopf
  • Reinheimer Teich
  • Altneckarschlingen bei Alsbach
  • Ein Steinbruch im vorderen Odenwald
  • Eine Streuobstanlage auf einer Sanddüne in der Untermainebene

Thema: Klimaschutz, Odenwald - Darmstadt, Odenwald - Geopark | Beitrag kommentieren

Klimaneutral Auto fahren

Sonntag, 30. März 2008 | Autor:

Anfang 2008 hatte ich in diesem Blog einen Artikel über klimaneutrales autofahren geschrieben und mich dabei am Projekt Atmosfair orientiert. Jetzt habe ich gerade eine Google-Suche nach „klimaneutrales autofahren“ durchgeführt und bin überrascht, wie viele Dienste seitdem aus dem Boden geschossen sind.

Klimabund

Klimaneutral Autofahren, klimaneutral leben und klimaneutral arbeiten verspricht klimabund. Das Grundprinzip ist ähnlich wie bei Atmosfair. CO2-Ausstoß wird nicht vermieden, sondern es wird mit Spenden dafür gesorgt, daß an anderer Stelle CO2 eingespart werden kann. Anstelle eines Zertifikats gibt’s hier eine Plakette. Auf der Webseite von klimabund steht unter der Rubrik „über klimabund“ leider nur „klimabund wurde Anfang 2007 von Peter Fränsemeier ins Leben gerufen und freut sich…“. Es steht natürlich mehr da, aber nichts über irgendwelche Anerkennungen, ist es ein gemeinnütziger Verein usw. So wie’s da steht, sieht’s einfach nach einem Unternehmen aus, das damit Geld verdient. 70-80% der Umsätze gehen laut „FAQ“ in die Projekte. Bei Atmosfair sollen es mindestens 80% sein. Zumindest in einem verfügbaren Geschäftsbericht war von 88% bei Atmosfair die Rede.

ClimatePartner

Die Webseite heißt climate-shop.de. Wenn der erste Eindruck zählt, dann möchte ich dort nie eine Plakette kaufen. Leider ist der Webseite nicht zu entnehmen, wie viel % der eingenommenen Gelder an die Projekte weitergegeben werden. Und Achtung, jetzt kommt eine Denksportaufgabe für kleine Sprachwissenschaftler. Die Webseite sagt: „ClimatePartner unterstützt und verwendet auch den Gold Standard von Klimaschutzprojekten“.
Was heißt das „auch“?
Heißt es: „verwendet, wie andere auch, den Gold Standard“? Unwahrscheinlich. Man weist nicht auf die Konkurrenz hin.
Wird das „auch“ schlicht wie ein „u.a.“ benutzt ? Also: ClimatePartner unterstützt und verwendet unter anderem den Gold Standard von Klimaschutzprojekten“?
Für mich klingt es danach, als hätte man vielleicht ein Gold-Standard-Projekt dabei, um mit dem Standard werden zu können, und der Rest der Projekte oder ein Teil der Projekte erfüllt den Standard nicht. Sorry, bin vielleicht etwas negativ eingestellt (wie gesagt, der erste Eindruck zählt) – aber dafür gibt’s ja das Kommentarfeld, um das richtig zu stellen, falls es nicht zutrifft.

Gold Standard

Um das dann auch mal zu erläutern: es handelt sich um eine Zertifizierung, die vom World Wildlife Fund WWF ins Leben gerufen wird, und Klimaprojekte in Entwicklungsländern auszeichnet, die nachhaltig Energie einsparen und weitere Kriterien, z.B bzgl. ihrer Umweltbilanz, erfüllen.

Climate-Company

„Climate Company ist eine gewinnorientierte GmbH“ steht auf der Webseite. Das Wort „Gold“ kommt laut Suchfunktion nicht vor. Ebenso das Wort „Verwaltungskosten“. Muß man jetzt noch mehr schreiben?

Übrigens: Atmosfair benutzt das Wort „klimabewusst“, nicht „klimaneutral“. Klimaneutral klingt zu sehr nach „Problem gelöst“, wird Dietrich Brockhagen, der Gründer von Atmosfair z.B. von taz.de zitiert.

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Atmosfair Autofahren

Freitag, 11. Januar 2008 | Autor:

Atmosfair ist eine gemeinnützige Organisation, die den Belastungen des Weltklimas durch den immer weiter wachsenden Flugverkehr entgegentreten möchte. Sie unterstützt hierzu Projekte, die dazu dienen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, wie z.B. Solarküchen in Indien, Bewässerungsprojekte in China, aber auch Energiesparprojekte in Deutschland.
Die Mittel hierzu kommen aus Spenden. Dabei ist die Kernidee, die Belastung, die durch Flugreisen entsteht, transparent zu machen. Der Reisende erhält die Möglichkeit, die Spendenhöhe so zu wählen, daß die Belastungen durch den konkreten Flug bzw. die konkreten Flüge des Spenders etwa ausgeglichen werden.
Daten über Flugzeuge, Flugstrecken, Passagierzahlen usw. werden benutzt, um in einem Emissionsrechner möglichst realistisch den verursachten CO2-Ausstoß eines Fluges je Passagier zu ermitteln. Eine Tonne CO2 wird mit 20 EUR bewertet. Dies ist wiederum ein Wert, der sich aus den Projekten ergibt.

Ein Flug von Frankfurt von München beispielsweise schlägt mit unter 10 EUR zu Buche. Ein geringer Wert, wenn man betrachtet, daß die Jahresemissionen, die ein durchschnittlicher Bewohner Indiens verursacht, nur etwa 6 mal höher ist.
Dementsprechend wurden Organisationen wie Atmosfair und ähnliche zunächst sehr kontrovers diskutiert und als Ablaßhändler für Umweltsünder bezeichnet. Inzwischen hat sich wohl (so der Eindruck des Autors dieses Weblogs) die Erkenntnis durchgesetzt, daß Fliegen mit Atmosfair-Ausgleich eben besser als ohne ist, auch wenn eine Reduzierung des Flugverkehrs immer die weitaus bessere Variante ist (vereinfacht und etwas provozierend gesagt: wer von Frankfurt nach München das Flugzeug nimmt und durch die Zahlung der 10 EUR ein gutes Gewissen dabei hat, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Der soll aber wenigstens die 10 EUR zahlen…).
Fahrten bzw. Reisen mit dem PKW werden bei Atmosfair bisher noch nicht betrachtet. Lediglich ein paar Richtwerte werden angegeben. Z.B. die Entsprechung von 1 Liter Benzin zu etwa 2,5 kg CO2 und die schon weiter oben genannte Bewertung von einer Tonne CO2 mit 20 EUR. Der CO2-Ausstoß ist ja aktuell ein Riesenthema, somit gehören auch die konkreten Werte mitterweile zu den bekannteren technischen Daten so wie Verbrauch, Beschleunigung und Leistung (vielleicht sollte man analog zu den „Pferdestärken“ für den CO2-Ausstoß nun „Kuh…“ – ich spar mir das Wort – verwenden).
Je nach Verbrauch und Berechnungsart kommt man so auf 0,3-0,5 Cent je Kilometer. Wie beim Fliegen sollte eine Spende nicht zur Gewissensberuhigung dienen. Viel eher kann man die Berechnung auf Basis von einigen vielleicht unnötigen Fahrten zum Anreiz nehmen, doch tatsächlich mal für entsprechende Projekte zu spenden.

Atmosfair Zertifikat

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