Beiträge vom » Februar, 2011 «

Busreisen mit DeinBus.de

Montag, 28. Februar 2011 | Autor:

„Nicht einmal der berühmte Kampf „David gegen Goliath“, eher schon eine Art „Davidchen gegen GOLIATH“ schreibt der Spiegel in einem Online-Artikel über das Startup Yourbus GmbH. Denn die Bahn, die faktisch ein Monopol auf den Personen-Fernverkehr hat, verklagt drei clevere Firmengründer, die die Busreisen wieder neu entdeckt haben.
Das Konzept sieht vor, daß Busfahrten organisiert werden, wenn sich auf einer Webseite zu einer Route genügend Mitfahrer anmelden. Das ist nun eigentlich alles andere als eine Buslinienfahrt. Wie jedes Reisebusunternehmen sollte das auch Yourbus erlaubt sein.
Wenn sich die Bahn mit ihrer Sichtweise jedoch durchsetzt, ist Yourbus das Opfer des eigenen Erfolgs geworden. Denn einige Strecken werden so oft und regelmäßig nachgefragt, daß man fast von einem Linienverkehr sprechen kann.
froutes drückt Yourbus die Daumen. Leider sitzt die Bahn mit ihrer Finanzkraft am längeren Hebel…

Thema: Busreisen / Bahnreisen | Kommentare geschlossen

Neue Fahrgastrechte bei Busreisen

Sonntag, 27. Februar 2011 | Autor:

Das EU-Parlament hat am 15. Februar die schon bestehende EU-Gesetzgebung im Hinblick auf Busreisen (genauer: nationale und grenzüberschreitende Fernreisen im Linienverkehr ab 250km) vervollständigt. Das sind gute Nachrichten für Busreisende, allerdings wird die Verordnung erst im Frühjahr 2013 in Kraft treten.

Entschädigungen

Bei einer Annulierung der Busreise nach einer Verspätung von mind. 2 Stunden hat der Fahrgast das Recht auf eine Erstattung des Fahrpreises zuzüglich einer Entschädigung von 50% des Preises.
Wird die Reise um mehr als 90 Minuten verspätet durchgeführt, besteht Anspruch auf Erfrischungen und einen Imbiss. Bis zu zwei Übernachtungen der Kategorie bis 80 EUR je Nacht müssen bezahlt werden, wenn die Übernachtungen aufgrund der Verspätung nötig sind.
Auch für verlorene Gepäckstücke bei Busreisen wird es Festlegungen geben: bis zu 1.200 EUR beträgt die Haftung, außer wenn eine nationale Gesetzgebung höhere Entschädigungen festlegt.
Bei Verletzungen und Todesfällen ist eine Haftungssumme von bis zu 220.000 EUR vorgesehen.

Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität

Ein großer Teil der Richtlinie widmet sich den Rechten von Behinderten und Personen mit eingeschränkter Mobilität. Hierbei werden Vorgaben in verschiedenen Bereichen gemacht, von der Art und Weise, wie Informationen während der Busreise zur Verfügung gestellt werden (Barrierefreiheit), über die technische Ausstattung von Bussen, aber auch von Busbahnhöfen bis hin zur Schulung des Personals.

Bestehende Rechte bei Pauschalreisen

Ausrücklich unberührt von der neuen Richtlinie sollen schon bestehende Rechte, die z.B. durch die sogenannte Pauschalreise-Richtlinie schon seit 1990 bestehen, bleiben. Diese Richtlinie schützt den Busreisenden vor irreführenden Angaben, unverständlichen Vertragsbedingungen, Preisänderungen usw.

Warum erst jetzt ?

Auf die Frage, warum das EU-Parlament die neue Regelung, die bereits 2008 von der EU-Kommission vorgeschlagen wurde, erst jetzt diskutiert hat, anwortet der EU-Abgeordnete Antonio Cancian aus Italien (auf europarl.europa.eu), daß dies vor allem der Furcht geschuldet war. kleine und mittlere Busunternehmen könnten in ihrer Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt werden.

Thema: Busreisen / Bahnreisen | Kommentare geschlossen

Odenwald-Draisine

Mittwoch, 9. Februar 2011 | Autor:

Habe ich mich gestern noch skeptisch über eine neue Form des „dARseins“ in Darmstadt geäußert, so fällt mir heute ein doch ziemlich umstrittenes Projekt im Odenwald auf, das es immerhin ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler geschafft hat: es geht um die Solar-Draisinen im Überwald.
Der Überwald ist ein Teilgebiet des Odenwald, das im Südosten des Kreises Bergstraße liegt und die Gemeinden Abtsteinach, Grasellenbach und Wald-Michelbach umfaßt.
Ziemlich genau zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Überwaldbahn eröffnet, die von Mörlenbach über Kreidach, Waldmichelbach, Aschbach, Affolterbach nach Wahlen verlief. 1983 wurde allerdings wegen rückläufiger Passagierzahlen der Schienenbusverkehr, und damit der einzige Personenverkehr, eingestellt. Der Güterverkehr hat es noch fast 10 Jahre weiter geschafft, die Coronet-Werke in Wald-Michelbach zu versorgen, doch seit 1994 ist die Strecke stillgelegt.

Die Idee ist nun, eine Draisinenzwecke dort einzurichten. Natürlich geht es dabei um Freizeitspaß, nicht wirklich um Fortbewegung.
Der Spaß würde bei rein muskelbetriebener Fahrweise evtl. jedoch rasch enden, so daß man die Draisinen mit einem Elektro-Hilfsmotor ausstatten möchte. Schick klingt es dann heutzutage, die Draisinen als Solar-Draisinen auszulegen, was suggeriert, sie würden ausschließlich per Sonnenenergie bewegt – wo die Muskelkraft nicht ausreicht. Dies ist leider nicht so. Die Draisinen hängen am Stromnetz und können während der Fahrt nur einen geringen Teil ihrer benötigten Energie aus Sonnenlicht speisen.

Die Kosten für das Projekt werden mit etwa 6 Mio EUR bemessen. Dabei können immerhin 2,6 Mio EUR aus europäischen Regionalfördermitteln veranschlagt werden.
Der Bund der Steuerzahler schlägt vor, das Projekt abzublasen. Vor allem die mutmaßlich schöngerechneten Besucherprognosen von 40.000 stoßen dem Bund auf. In der Tat, bei 185 geplanten Betriebstagen, in denen aber logischerweise Werktage und Schlechtwettertage enthalten sind, muß da schon extrem viel los sein…
Nun gut, der froutes-Blogautor freut sich auf die Eröffnung und wird einer der Ersten sein, der die Ärmel auf der Solar-Draisinenbahn hochkrempelt.

Thema: Odenwald - Bergstrasse | Kommentare geschlossen

dARsein in Darmstadt

Mittwoch, 9. Februar 2011 | Autor:

Puh, was ein Name, den sich die Verantwortlichen vom Darmstadt-Marketing für ein neues Computersystem für Smartphones ausgedacht haben.
Das AR in dARsein steht für Augmented Reality, übersetzt Erweiterte Realität. Dabei werden Bilder einer realen Sehenswürdigkeit, vor der man gerade steht, mit historischen Bildern, Plänen und Erweiterungen ergänzt oder gar überblendet.
Das in Darmstadt ansässige Fraunhofer-Institut für graphische Datenverarbeitung hat ein entsprechendes Konzept schon vor knapp zwei Jahren vorgestellt und zunächst anhand einer Anwendung für die Berliner Tourismus Medien Produktion realisiert.
Nun soll mit dARsein die Darmstädter Mathildenhöhe virtuell erweitert werden. Man darf gespannt sein: ob die Software die Wiese südlich der Mathildenhöhe erkennt und die Pläne für den kontrovers diskutierten Museumsneubau der Familie Sander anzeigt? So ähnlich soll’s jedenfalls funktionieren.
Und der Sinn des Ganzen?
Ziel des Darmstadt-Marketings dürfte wohl sein, ein besonders innovatives Angebot zu schaffen und Darmstadt als Wissenschafts- und Softwarestadt zu präsentieren.
Für die Touristen ist der Nutzen nicht so ganz greifbar. Klar, man muß nicht den Reiseführer zur Hand nehmen, auf einem Übersichtsplan nachsehen, wo man sich befindet (typischerweise mit kleinen Nummern gekennzeichnet) und dann im Text die Stelle suchen, die die Sehenswürdigkeit, an der man sich befindet, behandelt.
Dafür wird man albern mit dem iPhone in der Gegend herumfuchteln, um sicherzugehen, daß man auch alle behandelten Objekte erwischt hat. Ein Zusammenhang zwischen den Sehenswürdigkeiten ist schwer herstellbar. Oder sagt dARsein auch, daß man ja jetzt sein Telefon 3 Grad nach rechts halten könne, um einen logischen Anschluß an das gerade Gesehene zu bekommen?
Und was ist, wenn man sich bei einem Kaffee ein wenig ausruht und schon die nächsten Sehenswürdigkeiten auf seiner Route kurz kennenlernen will? Ganz klar, dann fotografiert man ganz einfach die Fotos in seinem Reiseführer, und das dARsein-Phone mischt dann die Erläuterungen dazu…

Thema: Odenwald - Darmstadt, Outdoor Smartphones: iPhone | Kommentare geschlossen